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Titel

Geographische Vorstellung der jämerlichen Wasser-Flutt in Nieder-Teutschland, welche den 25. Dec(ember) A(nn)o 1717, in der heiligen Christ-Nacht, mit unzählichen Schaden, und Verlust vieler tausend Menschen, einen großen theil derer Herzogth(ümer) Holstein und Bremen, die Grafsch(aft) Oldenburg, Frislandt, Gröningen und Nort-Holland überschwemmet hat

Breite mal Höhe des Kartenbildes bis zum äußeren Rahmen, gerundet auf 0,5 cm

58 x 47,5

Autor, Vorlagen, Entstehungszeit

Autor Johann Baptist Homann aus Oberkammlach/Schwaben (1664 bis 1724), 1718, kartographisch orientiert für Ostfriesland an Nicolas Sanson aus Abbeville/Frankreich (1600 bis 1667), für Schleswig-Holstein an Johannes Mejer aus Husum (1606 bis 1674)

Drucktechnik

Kupferstich

Veröffentlichung

bei Johann Baptist Homann, Nürnberg ab 1718 – im Inhaltsverzeichnis eines Homann-Atlasses „Tabula Inundationis maritimae 1717 in inferiori Germania factae“ bezeichnet

Maßstäbe in cm bzw. Maßstabszahl

5 deutsche Meilen zu 15 auf einen Grad =  6,3

Ausrichtung nach

Norden

Rückseite

leer

Literatur

Arend W. Lang: Die „Weihnachtsflut“ vom 25. Dezember 1717. Erläuterungen zur Lichtdruckausgabe der Karte „Geographische Vorstellung der jämmerlichen Wasser-Flutt in Nieder-Teutschland“ des J. B. Homann von 1718, Nordseeküste Heft  7, Juist 1963, S.  39  ff., 44 – Christian Sandler: Johann Baptista Homann, die homännischen Erben, Matthäus Seutter und ihre Landkarten. Beiträge zur Geschichte der Kartographie, Amsterdam 1979 (Nachdruck und Zusammendruck der Aufsätze: Johann Baptista Homann, in Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin 21, 1886, S. 328 bis 384; Die homännischen Erben, in Zeitschrift für wissenschaftliche Geographie 7, 1890, S. 333 bis 355 und S. 418 bis 448; Matthäus Seutter und seine Landkarten, in Mitteilungen des Vereins für Erdkunde zu Leipzig, 1894, S. 3 bis 38), S.  61 Nr.  191, S.  89, 97 – Markus Heinz: Modell eines Werkskataloges des kartographischen Verlages Homann, Homanns Erben und Fembo in Nürnberg (1702-1848). Band 1 Verlagsgeschichte, Beschreibung der Produkte, Methodik, Literaturliste. Band 2,1 und 2,2 Auszug aus dem Werksverzeichnis, Benutzungshinweise, chronologische Produktliste, Diss. Wien 2002, S.  114, 257

Anmerkungen

Die Karte zeigt deutlich, daß es dem Autor und Verleger nicht auf exakte Kartographie ankam, sondern auf die schnelle Bedienung eines großen Publikumsinteresses. So bringt das Blatt einen Bericht über die Flut mit Aufzählung von Personen- und Sachschäden. Zusätzlich weisen Einträge zum Beispiel an der Wesermündung und bei Ritzebüttel auf besonders spektakuläre Schäden hin. Neben der geographischen Darstellung enthält die Karte Belehrungen und Informationen über das gefährliche Leben am Meer in Niederdeutschland im Gegensatz zur Situation am Mittelmeer, untermauert mit einem lateinischen Text aus dem 15. Buch der Metamorphosen von Ovid. Bildliche Darstellungen eines Deichbruchs, eines Sieltores und einer sogenannten Wassermühle runden die Information des Betrachters ab. – Die Nebenkarte dehnt die Darstellung bis Amsterdam und Haarlem aus. – Siehe auch Buch, S. 136/137